Intro

Wie baut man eine Gitarre?

Man nehme ein rundes Loch, bauen eine Kiste drumherum, einen Stiel dran, und spannt dann etwas Draht darüber, damit nichts hineinfällt.

Wie lernt man das Spiel auf der Gitarre?

Es gibt Akkordtabellen. Bücher. Mit hunderten von Akkorddiagrammen. Es gibt ein Werk, dessen Name mir entfallen ist (nicht der Kumlehn), das mit 5100+ Diagrammen auf dem Klappentext wirbt.

Das kann sich doch keine Sau merken, oder?

Ich persönlich bevorzuge ein einseitiges Werk, der Autor ist mir gerade entfallen... Da ist alles drin, alles dran, was man so braucht als vielsaitiger Entertainer in spe.

Dummerweise gibts das Werk noch nicht wirklich. Aber wir können den Weg verfolgen, der uns diesem Ziel näher bringt:

Im ersten Teil geht es um die Grundlagen, Ansätze von Theorie, das "warum". Begriffe, Klänge, Beziehungen werden eingeführt. Hier braucht es noch kein Instrument, aber eine klaren Kopf. Teil 2 birgt schon eine größere Hürde: Die Übertragung dieser Ideen auf das Griffbrett. Umsetzung von linearen Intervallen in Positionen auf verschiedenen Saiten. Finger müssen Intervalle lernen. Das Ohr muss den Klang der Intervalle erfahren und und im Kopf verankern. Von den Intervallen ist es noch ein kleiner technischer Schritt zu den Akkorden, und wie man sie auf dem Griffbrett "konstruiert". Doch die Finger müssen die Griffmusster lernen: Beim Spiel bleibt keine Zeit für die Konstruktion von Akkordmustern auf dem Griffbrett und der gesteuerten Positionierung der Finger. Darum ist Teil 3 der wichtigste: Übung.

Das Ergebnis ist ein Baukasten voller Bausteine, mit denen sich tatsächlich Musik machen lässt. Skalen für die Improvisation, Chord Shapes für die Begleitung.

Mein Ansatz meidet die üblichen Standard-Lagerfeuer-Akkorde der gängigen Literatur zugunsten universeller movable Patterns, die überall auf dem Griffbrett gegriffen werden können. Sie können mit Barrés verbunden sein — müssen aber nicht. Also auch Anfänger müssen keine Angst davor haben. Die Standard-Akkorde mit open Strings fallen dabei als Nebenprodukt automatisch ab. Der Ansatz ist vielleicht etwas ungewohnt, aber, wie ich glaube, im Endeffekt viel einfacher.

Die endgültige Reihenfolge steht noch nicht ganz fest, vor allem, weil Rod mir helfen muss, die Ideen möglichst einfach in spielbare Stücke umzusetzen. Aber das kriegen wir schon hin. Zur Not kann man ja immer noch auf die Standard-Lagerfeuerakkorde zurückgreifen.

Also, um es mit mit Doug Adams zu sagen: Keine Panik!

Douglas Adams: Per Anhalter durch die Galaxis, Amazon 1.90 Eur gebraucht

Scott Henderson hat übrigens ein Werk verfasst, das diesem Ziel schon sehr nahe kommt:

Scott Henderson: Jazz Guitar Chord System. Amazon 8.20 Eur

Es hat ganze 16 (!) Seiten, inklusive Inhaltsverzeichnis und Vorwort, macht 14 Seiten netto.

Geht doch!